Wie sind die Strassennamen entstanden?

Die meisten Strassennamen sind im Rahmen der Güterregulierung und danach während der Erschliessung des Baugebiets entstanden bzw. zugewiesen worden. Im Zuge der Güterregulierung wurden auch die Pläne für das ganze Baugebiet neu ausgearbeitet. Dabei wurde die Gelegenheit benutzt, für das ganze Dorfgebiet einheitliche und offiziell richtige Quartiernamen zu schaffen. In der Weihnachtswoche 1972 trafen sich im Gemeindehaus die Dorfältesten, der Pfarrer und die amtierenden sowie früheren Gemeinderatskollegen. Sie nahmen die Benennung der Quartiere, gestützt auf alte Pläne und Unterlagen, vor. Davon abgeleitet entstanden dann die einzelnen Quartierstrassennamen. In der Folge wurde ein kleines Büchlein erstellt mit den Quartiernamen, ergänzt mit historischen Hintergründen des damaligen Pfarrers Anton Egloff. Diese Broschüre wurde im Dezember 1974 in alle Haushaltungen versandt. Auf der Kanzlei gibt es nur noch wenige Exemplare davon. Wir haben das interessante Büchlein «Quartiernamen» nachstehend als Donwload eingestellt. Darin sind Hinweise zum Ursprung dieser Flurnamen enthalten. Ganz interessant zum darin stöbern!

Und hier noch zwei Beispiele, die nicht auf frühere Flurbezeichnungen zurückzuführen sind

Die Landstrasse hat ihren Namen vom Gemeinderat erhalten. Die eigentliche Hauptstrasse von Gipf-Oberfrick sollte einen Namen erhalten, welcher aufzeigt, dass die Strasse durch Gipf-Oberfrick verlaufend hinaus auf das Land zu den oberliegenden Gemeinden Wittnau, Wölflinswil und Oberhof führt. Daher die Bezeichnung Landstrasse.

Interessant ist die Bezeichnung «Grimselstrasse». Bei dieser Bezeichnung denken wir automatisch an den Grimselpass. Dieser liegt im Kanton Bern und verbindet das Berner Oberland mit dem Oberwallis. Innerhalb der Schweiz wird er oft in Kurzform als Grimsel bezeichnet. Und so haben wir schon den Bezug. Die Grimselstrasse, die erste richtige Wegverbindung Richtung Schupfart ist in den Jahren 1941/42 erstellt worden. Gebaut haben die Strasse Berner Artilleriesoldaten, die in Gipf-Oberfrick ihren Aktivdienst zu leisten hatten. Die Steine, mit denen das Wegbett gelegt wurde, haben die Soldaten aus dem alten Steinbruch auf der gegenüberliegenden Talseite, dem Fürberg, abgebaut. Als Erinnerung an die Heimat der Berner Soldaten, welche mit der Wegverbindung einen kleinen Passübergang Richtung Schupfart realisierten, wurde so die Grimselstrasse.